Das Glossar verzeichnet grundlegende Begriffe, die in den Navigationstexten, auf den gelben Seiten und in weiteren Hilfstexten zur Benutzung der digitalen Edition vorkommen. Detailliertere Auskünfte zur Verwendung der philologischen (sprach- und literaturwissenschaftlichen) Begriffe findest Du unter «Richtlinien».
Begriff | Definition |
Archivkontext | Archive sortieren handschriftliche Dokumente nach unterschiedlichen Ordnungskriterien. Der Archivkontext zu einem Dokument zeigt Dir, in welchem Archiv und in welcher Archivmappe sich das Dokument befindet. Es werden sämtliche Dokumente der Mappe aufgelistet, die in der Edition berücksichtigt worden sind. |
Basistext | Der Basistext ist jener Text, der die Grundlage der Edition bildet. Bücher, die in mehreren Ausgaben erschienen sind, enthalten häufig kleinere oder grössere Abweichungen vom Basistext. In seltenen Fällen wird auch die Abweichung einer handschriftlichen Druckvorlage vom Basistext verzeichnet. |
Cluster | Das Cluster ist eine Überblicksansicht. Sie zeigt eine Dokumentwolke. Hier findest Du sämtliche handschriftlichen und gedruckten Texte, die in der Edition enthalten sind. Auch sämtliche Orte, Personen, Institutionen und Werkmappen sind durch Icons vertreten. Die Auswahl der Dokumente im Cluster kann durch Schlagwörter eingegrenzt werden. Man kann sich aber auch einfach auf das Cluster einlassen und zufällig gefundenen Dokumenten folgen. |
Digitalisat | siehe Faksimile. |
Dokumentenansicht | Die Dokumentenansicht ist die Auswahl und Anordnung der Dokumente, die Du bereits geöffnet hast. Bist Du von einem Dokument zum Zeitstrahl oder zum Cluster gegangen und hast dort ein interessantes Dokument gefunden, dann kannst Du dieses Deiner Dokumentauswahl in der Dokumentenansicht hinzufügen. |
Empfangsvermerk | Wenn die Person, die einen Brief erhalten hat, auf dem Schreiben eigene Notizen wie das Datum des Posteingangs angibt, so handelt es sich um Empfangsvermerke. Gerade bei amtlichen Briefen oder Geschäftsbriefen können auch Notizen zur weiteren Behandlung eines Antrags oder für die Antwort enthalten sein. Ein Empfangsvermerk, der angibt, an wen ein Brief weitergegeben wurde, heisst auch Weiterleitungsvermerk. |
Editionstext | Wir unterscheiden bei der Wiedergabe von gedruckten Texten von Gotthelf den Lesetext (ohne editorische Angaben) und den Editionstext. Der Editionstext umfasst den Nachweis sämtlicher editorischer Eingriffe in den Text. |
Emendation | Wahrscheinlich enthält jeder gedruckte Text auch Fehler und andere ungewöhnliche Schreibweisen. Manche haben wir verbessert, wenn sie die Lektüre wirklich erschweren. Wir unterscheiden drei Arten von Fehlern, die wir in der Edition unterschiedlich behandeln: Korrektur, Emendation, Lesevorschlag. Die Emendation betrifft Fälle, bei denen ein Textfehler sehr naheliegt, insbesondere grammatikalische Fehler und Fehlschreibungen von Fremdwörtern. Hierzu zählen insbesondere auch häufige Fehlschreibungen von Fremdwörtern. Emendationen werden im Lesetext verbessert. |
Entität | Gotthelfs Werke sowie alle Personen, Institutionen und Orte, die in der Edition erwähnt werden, heissen auch Entitäten. Sie können farbig hervorgehoben werden und sind mit einem Eintrag im Register verbunden, wo Du meistens mehr Informationen findest. |
Ergänzung | Die Ergänzung bezeichnet die Hinzufügung eines Wortes in einem handschriftlichen Dokument. (Siehe auch in den Richtlinien.) |
Ersetzung | Die Ersetzung bezeichnet die Tilgung eines Wortes und Hinzufügung eines ersetzenden Wortes ausserhalb der Zeile. (Siehe auch in den Richtlinien.) |
Faksimile | Das Faksimile oder Digitalisat ist die fotografische Wiedergabe eines Originaldokuments. |
Kollationierung | Die Kollationierung ist der Vergleich zwischen unterschiedlichen Drucken eines Textes. Als Jeremias Gotthelf zum Beispiel seinen Roman Der Bauern-Spiegel 1837 zuerst publiziert hatte, war er mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Schon 1839 erschien eine verbesserte Fassung. Für die Edition sind beide Fassungen kollationiert worden. Das Ergebnis kann in der Rubrik Editionstext sichtbar gemacht werden. |
Korrektur | Wahrscheinlich enthält jeder gedruckte Text auch Fehler. Manche haben wir verbessert, wenn sie die Lektüre wirklich erschweren. Wir unterscheiden drei Arten von Fehlern, die wir in der Edition unterschiedlich behandeln: Korrektur, Emendation, Lesevorschlag. Die einfache Korrektur betrifft ausschliesslich solche Fehler, die soweit möglich eindeutig als Setzerfehler angesehen werden können. In der Regel handelt es sich um Buchstabenvertauschungen, Silbenverdoppelungen (etwa bei falsch gesetzten Trennungen) oder fehlende Satzpunkte bei nachfolgender Grossschreibung, überzählige Kommata nach abgeschlossener Aufzählung. |
Korrektur im Zeilenfluss | Wer selbst handschriftlich Texte verfasst, kennt das Phänomen: Ein Wort wird geschrieben oder nur begonnen und sogleich wieder verworfen. Das ersetzende Wort steht dann direkt dahinter auf der gleichen Zeile. Bei der Korrektur im Zeilenfluss handelt es sich nahezu immer zweifelsfrei um eine Sofortkorrektur (im Gegensatz zu einer späteren Überarbeitung des bereits geschriebenen Textes). Einen Sonderfall von Korrekturen im Zeilenfluss bilden Überschreibungen, bei denen der ersetzende Text direkt auf den ersetzten Text geschrieben wurde. Hier kann nicht mehr zweifelsfrei von einer Sofortkorrektur ausgegangen werden. Sicher ist eine Sofortkorrektur nur, wenn der ersetzende Text mehr Raum einnimmt als der ersetzte. |
Korrespondenzen | Lange Zeit interessierte man sich in Editionen nur für die Briefe, die eine bekannte Persönlichkeit selbst geschrieben hat. Inzwischen hat man erkannt, dass es kaum sinnvoll ist, nur einen Teil eines von zwei oder mehr Personen geführten brieflichen Austauschs zu edieren. Der gesamte bekannte Briefwechsel von Briefpartner*innen mit allen Briefbeilagen, Empfangsvermerken und Ähnlichem mehr wird als Korrespondenz bezeichnet. Unsere Edition umfasst sämtliche Korrespondenzen von Bitzius. |
Lesevorschlag | Wahrscheinlich enthält jeder gedruckte Text auch Fehler. Manche haben wir verbessert, wenn sie die Lektüre wirklich erschweren. Wir unterscheiden drei Arten von Fehlern, die wir in der Edition unterschiedlich behandeln: Korrektur, Emendation, Lesevorschlag. Der Lesevorschlag stellt den schwächsten Eingriff dar. Anders als bei der Korrektur und der Emendation wird dabei der Lesetext nicht verändert; vielmehr wird im Editionstext eine mögliche Lesart zum besseren Textverständnis angeboten. |
Metadaten | Zu jedem Dokument werden auch Angaben über Autorschaft, Druckorte, Schreiber*innen, Qualität von Papieren und vieles Weitere mehr erfasst. Diese Angaben bilden die Metadaten, welche die eigentlichen Daten (Texte und Kommentare) ergänzen. |
Provenienz | Die Provenienz gibt Dir über die Besitzverhältnisse und den Aufbewahrungsort eines Dokumentes Auskunft, das wir in der Edition aufgenommen haben. |
Publizistik | Die Publizistik bezeichnet in der Edition sämtliche Texte, die in periodisch erscheinenden Publikationen gedruckt oder für diese geschrieben worden sind. Das sind sämtliche Leserzuschriften an Zeitungen, Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften. Zur Vereinfachung sind dieser Textgruppe auch Reden, thematisch zugehörige Behördeneingaben und Die Armennoth zugeordnet worden. |
Regest | Als Regest bezeichnen wir sehr knappe Angaben, welche die Texte und ihren Inhalt charakterisieren. Die Regesten werden auf Ergebnisseiten angezeigt. |
Register | Die Register umfassen sämtliche in der Edition erwähnten Personen, Institutionen, Orte und Werke von Gotthelf. Im Register kannst Du nach einem Namen suchen und weitere Informationen zu der Person finden. Sämtliche mit einer Person verknüpften Texte können über die Registerseiten (Personen-, Orts- und Instititionenseiten) aufgefunden werden. |
Schlagwort | Sämtliche Texte und Einführungskommentare der digitalen Edition werden thematisch verschlagwortet. Die thematischen Schlagwörter laden dazu ein, die Edition nach ausgewählten Themen zu erkunden. Ein Schlagwort muss nicht wörtlich im Text erscheinen. Es handelt sich vielmehr um eine Empfehlung der Editor*innen, für ein bestimmtes Thema (zunächst) die Texte zu lesen, die das Schlagwort erhalten haben. |
Siglen | Für einige sehr häufig benutzte Titel werden Kurzformen (Siglen) eingesetzt. So steht “HKG” für die gedruckte “Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe” von Jeremias Gotthelf. Hinter jeder Sigle ist ein Info-Button angebracht, über den die gesamte Angabe aufgerufen werden kann. Zudem ist ein Gesamtverzeichnis aller benutzten ↗ Siglen in den Informationen zum Projekt enthalten. |
Stellenkommentar | Der Stellenkommentar bietet teils ausführliche Erläuterungen und Informationen zu einzelnen Stellen aus Gotthelfs Werken und Briefen. |
Synopse | Mitunter hat Gotthelf einen Text sehr deutlich überarbeitet und dabei so verändert, dass die Änderungen nicht mehr sinnvoll im Detail kollationiert werden können. In diesen Fällen bietet die Edition eine Parallelansicht der deutlich abweichenden Texte, die wir als Synopse bezeichnen. Beispiele sind etwa Der Bauern-Spiegel, Leiden und Freuden eines Schulmeisters oder Die Armennoth. |
Texteingriff | Als Texteingriffe werden alle Änderungen bezeichnet, die beim Schreibprozess in einer Handschrift vorgenommen werden. Das sind etwa Tilgungen, Ergänzungen, Korrekturen im Zeilenfluss. (Siehe unter den einzelnen Begriffen und in den Richtlinien.) |
Textgenese | Die Textgenese beschreibt die Entstehung des Textes beim Schreiben. Alle Korrekturen, die im Schreibprozess vorgenommen werden, werden in der textgenetischen Ansicht verzeichnet. (Für eine genauere Beschreibung dieser Ansicht lies die Leseinformationen zur ↗ Textgenese.) |
TEI | TEI ist die Abkürzung für Text Encoding Initiative und bezeichnet den XML-Codierungsstandard für philologische Textauszeichnungen. |
Tilgung | Als Tilgung bezeichnen wir die ersatzlose Streichung eines Wortes in der Handschrift. (Siehe auch in den Richtlinien.) |
Verdeutlichungskorrektur | Gerade beim schnellen Schreiben kommt es vor, dass ein Wort unleserlich ist, dann kann es sinnvoll sein, die Buchstaben nochmals deutlicher nachzuzeichnen. Dieses Überschreiben eines Wortes mit demselben Wort zur besseren Lesbarkeit ist eine Verdeutlichungskorrektur. (Siehe auch in den Richtlinien.) |
Verschleifung | Wird etwas schnell handschriftlich notiert oder gibt es wenig Platz auf dem beschriebenen Papier, werden Wörter häufig auf unterschiedliche Weise abgekürzt. Die Verschleifung ist ein konventionelles Zeichen für eine nicht geschriebene Wortendung. In der Textgeneseansicht werden diese Wortendungen punktiert unterstrichen. (Siehe auch in den Richtlinien.) |
Werkmappe | Die Werkmappe bezeichnet einen Arbeitszusammenhang. Hier werden alle Texte verzeichnet, die zu einem Arbeitsprojekt gehören – gleichgültig, ob sie später als ‘ein Werk’ erschienen oder ob sie mehrere Fassungen oder Werke bilden oder ob sie Entwürfe geblieben sind. |
XML | XML steht für Extended Markup Language und bezeichnet die Sprache für die Codierung der Texte. Die XML-Daten können angesehen und gespeichert werden. Über die Art der Codeverwendung geben die Richtlinien Auskunft. |